Drama Baby Drama – Das Drama-Dreieck


Wie wir am Drama teilnehmen ohne uns dessen bewusst zu sein

Das Drama-Dreieck ist ein psychologisches Modell, das in der Transaktionsanalyse verwendet wird, um unzeckmäßige soziale Interaktionen zu beschreiben. Es wurde von Stephen Karpman in den 1960er Jahren entwickelt und ist ein zentrales Konzept, um zwischenmenschliche Konflikte zu verstehen.

Das Modell

Das Drama-Dreieck, ist ein Modell, das drei dysfunktionale Rollen in zwischenmenschlichen Konflikten beschreibt: das Opfer, den Verfolger und den Retter. Diese Rollen sind nicht starr, sondern können sich im Laufe eines Konflikts ändern. Das Konzept stammt aus der Transaktionsanalyse, einer psychologischen Theorie, die von Eric Berne entwickelt wurde.

Verständnis

Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Rollen nicht unbedingt böse oder gut sind. Sie sind einfach Muster, in die Menschen fallen können, besonders unter Stress oder in Konfliktsituationen. Das Opfer fühlt sich hilflos und ohnmächtig, der Verfolger ist oft dominant und kritisch, und der Retter versucht, das Opfer zu beschützen, oft auf eine Weise, die nicht wirklich hilfreich ist.

Es ist sogar möglich, dass alle drei Rollen des Drama-Dreiecks von ein und der selben Person besetzt wird. Wir erkennen solche Menschen daran, daß wir sie nie zu fassen bekommen. Wenn es „eng“ wird, wechseln sie in die nächste Rolle des Drama-Dreiecks. 

Drama- Dreieck in der Kommunikation und Verhalten

Das Setting

Diese drei Rollen bilden ein auf der Spitze stehendes Dreieck ( 🙂 ). Austausch und Interaktion ist zwischen jeden der drei Parteien vorhanden. Würde man eine waagerechte Linie durch das Dreieck ziehen, so würde man es nach „oben“ und „unten“ aufteilen, bzw. nach „überlegen“ und „unterlegen“. Das spiegelt schon einmal das gefühlte Verhalten der Teilnehmenden an dem Drama-Dreieck wider.

Die Protagonisten

Da ist ein mal Volker, der Verfolger. Er agiert tendenziell eher kritisch, fordernd und wertend. In seiner Rolle als Teamleiter handelt er autoritär und übt häufig Druck aus.

Dann haben wir Renate, die Retterin

Renate versucht, das Opfer zu beschützen und zu helfen, aber oft auf eine Weise, die nicht nachhaltig ist. Sie versucht ständig dem Opfer Arbeit abzunehmen, ohne ihr wirklich zu helfen, ihre eigene Arbeitsweise zu verbessern. Reante fühlt sich gut, weil sie hilft, aber es löst das Problem nicht wirklich.

Und dann haben wir Olga, das Opfer

Olga sieht sich selbst als hilflos und ohnmächtig. Sie fühlt sich ausgeliefert und denkt, dass sie keine Kontrolle über die Situation hat. Sie klagt ständig, dass sie mit ihrer Arbeitslast überfordert ist und nichts daran ändern kann. Sie fühlt sich als Opfer der Umstände.

Wenn das Team Drama produziert

Das Drama nimmt seinen Lauf

Olga ist völlig fertig. Sie hat das Gefühl ihre Aufgaben im Team einfach nicht zu schaffen. Volker packt ihr immer wieder neue Aufgaben auf den Schreibtisch und sie scheint die einzige zu sein, die mit der Arbeitslast nicht zurecht kommt. Gott sein Dank ist Renate noch da. Renate bemerkt, dass Olga völlig verzweifelt ist und bietet ihr an Arbeit abzunehmen. Olga ist dankbar, dass wenigstens Renate sich um sie kümmert. Allerdings verstärkt es auch in ihr das Gefühl, dass sie nichts geschafft bekommt und sie fühlt sich schlecht.

Da kommt Volker herein, er hat wieder einen Stapel mit Unterlagen unter dem Arm. Olga schaut ihn schon mit verängstigtem Blick an. „Bist Du schon wieder nicht fertig geworden, Olga?“ fragt Volker. „Das geht so nicht weiter!“

Olga traut sich einfach nicht, Volker zu widersprechen und zieht den Kopf ein. Renate schreitet ein und sagt: „Sie tut doch schon so viel sie kann!“

Und das Karussell dreht sich weiter

Alle drei sind nun in ihren Rollen gefangen und verstärken das Verhalten des jeweils anderen. In dieser Situation gibt es kaum eine Chance aus der Automatik auszusteigen.

Menschen können zwischen diesen Rollen wechseln, je nach Situation. Der Retter von heute kann morgen zum Verfolger werden, und das Opfer kann plötzlich zum Retter werden. Es ist ein dynamisches System.

Wie ich das Drama-Dreieck verlassen kann

  • Selbstbewußtsein – werde Dir bewusst, welche Rolle Du im Drama-Dreieck einnimmst. Reflektiere ob Du Dich als Opfer, Verfolger oder Retter verhältst.
  • Trigger identifizieren – Überlege, welche Situationen oder Personen diese Rollen bei Dir auslösen.
  • Eigenverantwortung – anstatt sich als hilfloses Opfer zu sehen, übernehme die Verantwortung für Deine Gefühle, Gedanken und Handlungen.
  • Assertivität üben – das heisst: klare Kommunikation. Lerne, Deine Bedürfnisse und Grenzen klar und respektvoll zu kommunizieren, ohne andere zu beschuldigen oder sich selbst herabzusetzen.
  • Nein sagen – übe, Nein zu sagen, wenn Du Dich überfordert fühlst oder wenn etwas nicht Deinen Werten entspricht.
  • Grenzen setzen – setze klare Grenzen in Deinen Beziehungen und respektiere die Grenzen anderer.

Ein Therapeut oder Coach kann Dir helfen, tiefe Muster zu erkennen und zu ändern, die Dich im Drama-Dreieck festhalten.

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